Sie kamen, spielten und siegten: Mehr als 25,000 Fans liessen sich am Sonntag im Genfer Stadion von The Police begeistern.

Gleich beim Eröffnungssong 'Message in a Bottle' hatten Sting, Gitarrist Andy Summers und Drummer Stewart Copeland das Publikum in der Tasche. Das Trio spulte 15 Hits ab, darunter so zwingende wie 'Roxanne' und 'Walking on the Moon'. Der Abend endete nach vier Zugaben mit einem etwas hektischen 'Next to You'. Das Genfer Konzert war das einzige Schweizer Konzert der aktuellen Welttournee, für die sich die legendäre Band nach 23 Jahren wieder zusammengefunden hat.

Im weissen, ärmellosen T-Shirt und schwarzen Röhrenjeans zeigte sich Sting in Hochform - nicht nur stimmlich. Sein jungenhafter Charme liess ihn weitaus jünger als 55 erscheinen. Mit französisch gesprochenen Aufforderungen ans Publikum - "Chantez encore une fois s'il vous pla?t, et plus fort" holte er im Verlauf des Abends auch die Zuhörer in den hinteren Reihen aus der Reserve.

Im Verlauf ihrer zwar präzisen, aber zurückhaltenden Show kommunizierten die für ihre stürmische Bandbeziehung bekannten Musiker mehr mit dem Publikum als untereinander. Immerhin liessen sich Sting und Andy Summers keine Animositäten anmerken und demonstrierten auf der Bühne Teamgeist. Dabei hatte die legendäre Formation keine eigentliche Bühnenshow einstudiert.

Schliesslich beendeten The Police das Konzert zehn Minuten früher als angekündigt; von der Setlist, die sie zum Tourneebeginn in den USA jeweils gespielt hatten, fehlten in Genf zwei Titel. Das Publikum, vornehmlich Dreissiger bis Vierziger, die vorzugsweise paarweise anreisten, störte das wenig.

Obwohl dies der allererste Auftritt von The Police in der Schweiz überhaupt war, war das Konzert - anders als die meisten dieser Tour - nicht ausverkauft. Das Management hielt die Zahl der verkauften Tickets jedoch geheim. Möglicherweise hat man selbst die Band im Unklaren gelassen. Jedenfalls begrüsste Sting "40,000 Personen". In Wirklichkeit dürften es etwas mehr als 25,000 gewesen sein. Nur etwa ein Drittel der Zuschauer war aus der Deutschschweiz angereist, der Rest kam aus der Romandie und dem nahen Frankreich.

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