Sting: My Songs Tour

Mar
26
2022
Mannheim, DE
SAP Arena
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Sting begeistert zum Tourauftakt in Mannheim mit elektrisierender Spielfreude...


Sting zeigt in Mannheim erneut, dass er einer der größten Musiker unserer Zeit ist. Seine gesellschaftlichen Statements sind dabei genau so groß wie die beeindruckende Bandbreite seiner musikalischen Fähigkeiten.


Der Auftakt des Konzerts ist eine Friedensbotschaft. Sting ist bekannt für seine klare Haltung gegen Armut in der Welt und für den Erhalt der Natur. Nun sendet er auch eine musikalische Friedensbotschaft. Gemeinsam mit zwei Cellistinnen aus der Ukraine betritt Sting die Bühne der SAP Arena in Mannheim.


Er spricht auf deutsch zu den Zuschauern. Dieser erste Song ist "Eine Geste der Solidarität". Dann spielen sie gemeinsam seinen fast 40 Jahre alten Hit "Russians". Dabei besteht die Hoffnung, dass besonders die wiederkehrende Songzeile "I hope the Russians love their children too" am Ende zu der Einsicht führen wird, dass Krieg nie eine echte Lösung sein kann. Der eingeblendete Hashtag #freeukraine steht für sich selbst.


Nach diesem Statement kommt die Band auf die Bühne und Sting legt los. Seine Energie wirkt wie entfesselt, wie ein Rennpferd, dass zwei Jahre nicht auf die Bahn gelassen wurde. Die rockige Energie bei "Message In A Bottle" und "If I Ever Lose My Faith In You" wird erzeugt durch die ausgelassene Spielfreude von Sting und allen Bandmitgliedern.


Der groovige Soul von "If You Love Somebody Set Them Free" geht durch den ganzen Körper und das gesangliche Wechselspiel zwischen Publikum und Sting beim "Englishman in New York" ist trotz Masken in der ganzen Halle zu hören.


Mit "If It's Love" wechselt Sting in den zweiten Block mit fünf Songs aus dem aktuellen Album "The Bridge". Dieser Song ist eher gemütlich, wie ein schlendernder Spaziergang am Nachmittag mit fröhlichem Pfeifen. "For Her Love" ist dann wieder packend, ein schwebender Groove mit eingängigem Rhythmus.


Mit dem treibenden Sound von "Loving You" zieht das Tempo wieder an. Auch der rockige Gitarrensound von "The Book of Numbers" beeindruckt. Eine echte Soundperle ist schließlich "Rushing Water". Ein Hochgenuss im klassischen Stil der alten Hits von Police, gewürzt mit Stilelementen, die phasenweise an die Songs von Alan Parsons erinnern.


Mit "Fields Of Gold" ist die Party endgültig eröffnet. Das Publikum geht mit, lässt sich immer mehr mitreißen. Für den Mundharmonikaspieler gibt es von Sting ein "Toi, Toi, Toi", denn er soll bei "Brand New Day" in die Fußstapfen von Stevie Wonder treten, der diesen Part im Original eingespielt hat. Kein Problem, es gelingt mühelos. Die Stimmung steigt und Sting fordert das Publikum auf "Stand up" und endlich darf man aufstehen.


"Shape Of My Heart" ist dann in dieser neueren Version im groovenden Soulgewand ein geschickt arrangiertes Wechselspiel zwischen Sting und seinem Backgroundsänger. Der Vorbote des Sommers ist der klassische Reggaesound von Police bei "Wrapped Around", der einfach Lust aufs Tanzen bringt. In den nächsten zwei Songs ist Bob Marley dann allegegenwärtig.


Zunächst mischt Sting dessen "Get Up, Stand Up" mit seinem "Jah" als Urschrei in seinen Hit "Walking On The Moon" mit ein. Das Publikum beantwortet jedes "Jah" konsequent und singt hemmungslos mit. Bei "So Lonely" wird "No Woman, No Cry" ein Teil der Grooveparty, bevor der Sound mit krachendem Gitarrenrock explodiert.


Die Zielgerade des Konzerts bringt gleich mehrere Songs, die enfach nur für Gänsehaut sorgen. Zunächst zelebriert Sting "Desert Rose" mit einer Kraft, die den ganzen Körper erzittern lässt. Die Hymne "Every Breath Your Take" wird am Ende des Hauptblocks wie immer frenetisch abgefeiert.


Die Zugabe beginnt mit "Roxanne" in einer ganz besonderen Version. Der treibend wuchtige Sound wird untermalt von den Schlägen des Gitarristen auf die Gitarrensaiten. Sting dehnt den Song aus, macht daraus eine extralange Jam-Session, um dann am Schluss mit Urgewalt an Stimmkraft und Gitarrenrock zu explodieren. Für "Driven To Tears" holt er seinen Sohn Joe Sumner mit dazu, der zuvor wie schon häufig den Support gestaltet hat.


Das klassische Finale ist wie fast immer "Fragile". Diese Emotion, diese spürbare Zerbrechlichkeit in der Stimme, geht vielen Menschen in der Halle nach all dem emotionalen Stress der vergangenen zwei Jahre und dem aktuellen Krieg in der Ukraine besonders stark unter die Haut. Ein würdiges Finale von zwei Stunden Live-Musik auf höchstem Niveau.


(c) Regioactive by Erik Winkes

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