Santana, Sting und Pearl Jam gefeiert...
Mit Auftritten der Rock-und Pop-Größen Santana, Sting und Pearl Jam haben insgesamt etwa 160,000 Musik-Fans den Auftakt der traditionellen Rockfestivals zu Pfingsten gefeiert. Bei besten Open-Air-Bedingungen sollten bei ''Rock am Ring'' in der Eifel und ''Rock im Park'' in Nürnberg jeweils 90 Bands auf vier Bühnen auftreten.
In Nürnberg sorgten die Veranstalter gleich zum Auftakt am Freitagabend für Höhepunkte: Rund 60,000 Festival-Besucher feierten begeistert Santana und Sting und verlangten immer wieder nach Zugaben. Vor allem der Latin-Rocker Carlos Santana verwandelte Arena und Tribünen des Frankenstadions zeitweise in einen brodelnden Hexenkessel, Sting überzeugte dagegen eher mit seiner Vielseitigkeit.
Sogar 100 000 Menschen waren zum völlig ausverkauften Festival ''Rock am Ring'' in der Eifel angereist. Als Hauptgruppe des Eröffnungstages trat am späten Abend die amerikanische Rockband Pearl Jam auf. Die unkonventionellen Musiker um den Sänger Eddie Vedder boten klaren Rock-Sound, der beim Publikum weit mehr Begeisterung auslöste als der vorausgegangene Auftritt der Brit-Pop-Band Oasis, die ohne den derzeit pausierenden Noel Gallagher auftraten. Die Band aus dem amerikanischen Nordwesten wird nach Auftritten in Ost- und Südeuropa noch am 25. Juni in Berlin (Wuhlheide) und am 26. Juni in Hamburg (Sporthalle) zu sehen sein.
Im Frankenstadion hatten bereits die Vor-Gruppen dazu beigetragen, das bis Sonntag dauernde Festival zu einer ausgelassenen Sommerfete zu machen. Polizei und Veranstalter sprachen einmütig von einer harmonischen Veranstaltung. Lediglich die Hitze - oft auch in Verbindung mit hohem Alkohol-Konsum - hielt die Sanitäter in Atem.Insgesamt seien bis zum späten Abend rund 40 Besucher wegen Kreislaufproblemen behandelt worden, sagte ein Polizeisprecher am Samstag.
Musikalisch enttäuscht hatte nur das mit großen Publikums- Erwartungen bedachte englische Pop-Duo Eurythmics. Zwar sorgten Annie Lennox und Dave Stewart zunächst mit ihrem ungewöhnlichen Glimmer- Look für Aufsehen. Zur Überraschung vieler Fans hatten sie jedoch auf eine Live-Band verzichtet und sich stattdessen auf Stimme, Gitarre und Halb-Playback beschränkt.
Dafür kamen vor allem die älteren Festival Besucher bei dem Auftritt der 52 Jahre alten Woodstock-Legende Carlos Santana voll auf ihre Kosten. Zwar dauerte es ein paar Stücke, bis der Funke auf das Publikum in der prall gefüllten Stadion-Arena übersprang. Spätestens aber bei dem Oldie ?Maria Maria? kam rhythmische Bewegung in Santanas Fan-Gemeinde. Insbesondere mit den Latino-Elementen seiner Musik sorgte er in der lauen, geradezu karibisch anmutenden Sommernacht für das passende musikalische Ambiente.
Diese Vorlage verwandelte Alt-Rocker Sting dann zu einem krönenden Abschluss. Dabei begeisterte er nicht nur mit dem erotischen Schmelz in seiner Stimme, sondern vor allem mit seiner Vielseitigkeit. Mal ließ er harten Rock auf das Publikum niederprasseln, mal schmeichelte er seinen Fans mit sanften Balladen. Selbst vor einem Song aus der Brechtschen Dreigroschen-Oper schreckte er vor dem Massenpublikum nicht zurück. Auch nahm es Sting schon mal in Kauf, kurzeitig die Bombenstimmung abzukühlen - dann etwa, wenn er in einen seiner populärsten, die Massen mitreißenden Songs plötzlich eine eigenwilligen Jazz-Improvisation einfließen lie?.
Auf einer Nebenbühne am Nürburgring sorgte um Mitternacht noch Xavier Naidoo mit Rap-Gesang und den Söhnen Mannheims für einen Höhepunkt für HipHop-Fans. Beim traditionellen Doppelfestival ''Rock am Ring'' und ''Rock im Park'' sollten bis Pfingstsonntag außerdem noch die Toten Hosen, Vonda Shepard, Korn sowie Rage against the Machine zu hören sein.
(c) Rheinische Post